Vandalen haben die seit ca. sechs Wochen offiziell stehende und mit ihren Exponaten als Einladung für einen Besuch Sömmerdas zu verstehende Vitrine am Unstrutradweg mit brachialer Gewalt zerstört.
Sie ist Teil des Audioguide-Projektes, das die Stadtverwaltung mit Fördermitteln realisierte und das Einwohner:innen und Besucher:innen Sömmerdas seit Ende April an 25 Stationen audiovisuell die bedeutende Industriegeschichte der Stadt erfahren lässt.
Vermutlich am Pfingstwochenende haben sich Unbekannte an der Vitrine zu schaffen gemacht. Was mit den Exponaten – einer mechanischen Schreibmaschine aus der Rheinmetall-Produktion sowie einem elektronischen Tischrechner, der im Büromaschinenwerk produziert wurde – passiert ist, ist unbekannt.Die Stadt hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Wer sachdienliche Hinweise zur Zerstörung der Vitrine oder dem Verbleib der Exponate geben kann, bitte bei der Polizeiinspektion Sömmerda melden!
Ärger und Frust über die Zerstörungswut der Unbekannten lassen die Stadtverwaltung aber nicht tatenlos zurück. Eine Ersatzbeschaffung für die Vitrine ist angedacht. In einer Ausführung, die sie weniger anfällig für Vandalismus macht. Bei der jetzigen Variante war bereits verstärktes Glas eingesetzt worden. Die Vitrine wird nun erst einmal vom Betonsockel, auf dem sie steht, abgebaut.
„Wir lassen uns nicht entmutigen“, so Dr. Dörfler. Dies bekräftigt auch Bürgermeister Ralf Hauboldt: „Nichts mehr zu tun – ob bei diesem Projekt oder anderen, bei denen wir von Vandalismus nicht verschont blieben – wäre das falsche Zeichen“.
Gerade auch Radtouristen, die auf dem Unstrutradweg unterwegs sind, möchte die Stadtverwaltung mit der Vitrine und der nebenstehenden großen Informationstafel auf den Audioguide und die bedeutende Industriekultur Sömmerdas aufmerksam machen. Es geht darum, Sömmerda als historische Industriestadt stärker in den Fokus zu rücken.