Am 20. März fand auf dem städtischen Friedhof die traditionelle Gedenkveranstaltung der Stadt zu Ehren der Märzgefallenen statt. Dazu konnte Bürgermeister Ralf Hauboldt Vertreter des Stadtrates, demokratischer Parteien und der Gewerkschaften sowie interessierte Bürger begrüßen.
In Sömmerda übernahm am 20. März ein revolutionäres Komitee die städtische Verwaltung. Bürgermeister Hohendahl hatte bereits Tage zuvor, nämlich am 17. März, sein Amt nach einem Misstrauensvotum der Stadtverordneten niedergelegt. Am 24. März zogen Reichswehrverbände um Sömmerda auf und schon während der Übergabegespräche in die Stadt ein. Dabei gab es bis in die Nacht hinein zahlreiche Festnahmen, Misshandlungen und Morde in Ortsteilen Schallenburg, Tunzenhausen und im Stadtgebiet. Die prominentesten Opfer waren der Tierarzt Dr. Kurt Neubert und die Stadtverordneten Albert Schuchardt und Hugo Schmidt.
Es waren Hunderte, die vor 100 Jahren die Opfer der Kämpfe in Sömmerda zu Grabe trugen. „Die jährliche Kranzniederlegung am Denkmal prägt unser kollektives Gedächtnis an die Ereignisse der Stadtgeschichte von vor nunmehr 100 Jahren“, erinnerte Bürgermeister Ralf Hauboldt in seiner Ansprache.
Das Stadtarchiv birgt Zeugnisse, die die Ereignisse der Tage im März 1920 dokumentieren.